Orthoptik ist von den griechischen Worten «Orthos» („gerade“ oder „richtig“) und «Optik» („dem Sehen zugehörig“) abgeleitet und bedeutet Gerade/Richtig-Sehen. Sehschule ist der umgangssprachliche Begriff für Orthoptik.
Orthoptistinnen und Orthoptisten sind Fachkräfte, die spezialisiert sind für Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Personen aller Altersstufen mit Problemen wie Schielen, Sehschwäche, Augenzittern, Funktionsstörungen der Augenmuskeln und Problemen der beidäugigen Zusammenarbeit. Die Vorsorgeuntersuchung bei Kindern ist dabei besonders wichtig und ein Tätigkeitsschwerpunkt.
Kinder sollten zu einer augenärztlich-orthoptischen Untersuchung (sog. Sehschule):
- …sofort
bei sichtbaren Auffälligkeiten der Augen, wie z.B. Augenzittern, Hornhauttrübungen, grau-weißliche Pupillen, großen lichtscheuen Augen oder bei Lidveränderungen, hier besonders Hängelidern, die die Pupille verdecken – oder falls Sie sich einer Sache nicht sicher sind. - …mit sechs bis zwölf Monate
bei erhöhtem Risiko für Schielen, für Fehlsichtigkeiten (optische Brechungsfehler) und/ oder für erbliche Augenerkrankungen. Das liegt z.B. vor bei Frühgeburten, Kindern mit Entwicklungsrückstand, Geschwistern oder Kindern von schielenden Eltern und stark Fehlsichtigen (besonders Weitsichtigen), sowie bei Kindern aus Familien mit bekannten erblichen Augenerkrankungen. - …mit zwei Jahren
alle übrigen, auch unverdächtige Kinder zur frühzeitigen Erkennung eines kleinwinkligen Schielens oder von optischen Brechungsfehlern. Beide sind häufig nur durch eine augenärztliche Untersuchung zu erkennen und führen unbehandelt fast immer zu einer bleibenden Schwachsichtigkeit.
Achtung: Besonders einseitige Fehler werden oft zu spät erkannt!
Nach der Entwicklung eines normalen beidäugigen Sehens kann in den Folgejahren noch ein gut behandelbares plötzliches Innenschielen (normosensorisches Spätschielen) auftreten. Auch hier ist eine augenärztliche Behandlung unumgänglich, um Schäden zu vermeiden.
Eine Untersuchung in unserer Augenpraxis, in der auch schon kleine Kinder augenärztlich-orthoptisch untersucht werden, ist die sicherste Möglichkeit, Klarheit über die Erkennung und Behandlung von Augen- und Schielfehlern zu gewinnen.